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Döbrichau

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Die alte historische Niedere Straße von Frankfurt am Main nach Frankfurt (Oder). führte zur Zeit der Reformation in Döbrichau direkt an der Kirche St. Nikolaus und der gegenüberliegenden Posthaltestation vorbei. Diesen Weg hat Martin Luther bereits 1516 als katholischer Visitator aller sächsischen Augustinerklöster genommen. Ab 1523 war er mehrfach von Torgau nach Herzberg unterwegs, als er zusammen mit Melanchthon in Herzberg die erste Schule mit evangelischer Schulordnung einrichtete.

Bei der ersten evangelischen Kirchenvisitation war Luther für die Überprüfung der Kirchen des Amtes Schweinitz mitverantwortlich, wozu auch die Kirchen von Züllsdorf und Döbrichau mit seiner Filialkirche Löhsten gehörten. Die damalige Döbrichauer steinerne romanische Kirche mit Turmuhr wurde im Dreißigjährigen Krieg 1637 abgebrannt, auf den alten Fundamenten steht jetzt die heutige Fachwerkkirche von 1796.

Durch Jahresringanalyse genau datiert, konnte die Bauzeit für das Haus gegenüber der Kirche auf 1522 bestimmt werden, es war damals eine Posthaltestation mit Pferdewechsel, zu der auch eine Gaststätte mit eigenem Bierbraukeller und Saal gehörte. Dieses Gebäude hat als eines der wenigen den
Dreißigjährigen Krieg überstanden und fungierte nach Abriss des Saales 1909 noch bis 1962 als Dorfgaststätte.

Martin Luther ist an dieser Posthaltestation also mehrfach vorbeigekommen, ob er aber auch hier eingekehrt ist, konnte bisher nicht geklärt werden. Zur Eröffnung des Lutherpfades zu Himmelfahrt 2017 wurde vor der Kirche eine Luthereiche gepflanzt.